top of page

Archiv 2017

Re/Writing Reality
Artweek Vienna
 
Eröffnung: Di, 14.11.2017, 19h

Laufzeit: 15.11. – 19.11.2017

Kuratorin: Dr. Belinda Grace Gardner, Hamburg


Dorothee Daphi _ Lorenz Estermann _ Hinrich Gross _ Bernhard Hosa _ David Huss _ Helene von Oldenburg _ Karin Maria Pfeifer _ Claudia Reiche _ Susanne Sander _ Aron Sekelj _ Malte Stienen _ Sula Zimmerberger


Der Shift von analogen zu digitalen Medien im 21. Jahrhundert hat zu einer neuen Wahrnehmung unserer Lebenswirklichkeit geführt. In unserer heutigen digital durchdrungenen Ära wird die Realität durch eine ständige Revision und Überlagerung der Bilder und Narrativen, die unsere Sicht auf die Welt konstituieren, reproduziert und überschrieben. Die Ausstellung thematisiert Verflüchtigungen, Verzerrungen und Überschreibungen der Wirklichkeit und ihrer Bilder und untersucht, wie künstlerische Neuschreibungen der Gegenwart Perspektiven für die Zukunft eröffnen.

In der Endlos-Schleife omnipräsenter Gegenwart, ein Zustand, den Medientheoretiker Douglas Rushkoff als “Present Shock” bezeichnet hat, speist die pausenlose Dokumentation des Privaten den ständigen Strom der digital verbreiteten Bilder. Zugleich dient diese Selbstvergewisserung als Methode (visuellen) Überlebens angesichts der Gefahr der Überlagerung und Löschung der Images in der endlosen Flut der Augenblicke. Im visuellen Dauerrauschen verliert die Realität zunehmend an Substanz und changiert zwischen An- und Abwesenheit, flüchtiger Erscheinung und dauerhaftem Verschwinden.

Die Ausstellung RE/WRITING REALITY versammelt künstlerische Positionen (etliche Arbeiten sind eigens dafür entstanden), die dieses Phänomen von unterschiedlicher Warte aus und mit unterschiedlichen Medien und Methoden beleuchten. Was sie verbindet: Alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler sind den Bildstörungen und –verflüchtigungen auf der Spur, die die Realität(en) unserer Zeit durchwirken und unser Leben heute bestimmen. Übersetzungsprozesse sind eine zentrale Strategie, Verdopplungen und Vervielfältigungen, ebenso die Um- und Neudeutung von visuellen Fundstücken, das Ineinanderkippen von analogen und digitalen Bildwelten und die Wechselwirkung zwischen haptischer, dreidimensionaler Dinglichkeit und deren Auflösung in der flirrenden, ungreifbaren Sphäre der virtuellen/bildlichen Repräsentationen heute.
Belinda G. Gardner, Wien, November 2017

copyright: dorothee daphy
Fermata
 
Kooperation mit
Westwerk_Hamburg
Eröffnung: Fr. 20.10.2017, 19h

Laufzeit: 21.10. – 25.10.2017

fermata0_510.jpg

Kuratorin: Viola Kiefner und flat1

Albrecht Hausotter _ Moni K. Huber _ Viola Kiefner _ Clara Lena Langenbach _ Andre Lützen _ Matthew Partridge _ Silvia von Pock _ Carsten Rabe _ Laura Sigrüner _ Letizia Werth

 

Im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit dem Westwerk aus Hamburg, präsentieren acht KünstlerInnen aus Hamburg und 2 Künstlerinnen aus Wien, Arbeiten zum Thema "Zeit" 


Das Projekt »fermata« stellt mehrere Positionen zusammen, die sich in einer übergeordneten Weise jeweils mit verschiedenen Aspekten des Themas Zeit beschäftigen. Es geht um das Gedankenexperiment, was passiert, wenn der Fluss der Zeit einmal angehalten wird oder die Protagonisten in einer Art Warteschleife des Seins festhängen: Sie thematisieren die Zeit und ihre Relativität und ihre Dysfunktionalität. Damit greifen sie aber auch eines der zentralen Themen der modernen Gesellschaft und ihrer Vertreter auf, die nach medizinischen Kriterien und über die zu Verfügung stehenden Lebensspanne gerechnet noch nie so viel Zeit hatten wie jetzt und doch darüber klagen, stets zu wenig davon zu haben. Der Widerspruch wird noch augenfälliger, wenn man zusätzlich etwa die Benefits der modernen Technologien in Betracht zieht, die in einer abstrahierenden Interpretation nicht Anderes bringen sollen als Zeitgewinn. Das reicht von den aktuellsten Apps aus dem App Store, mit dem impliziten Versprechen, das Handling der Gegenwart bis in die letzte Verästelung zu vereinfachen, zu beschleunigen, um damit Zeit und Raum für Anderes freischaufeln zu können. Das geht über das Internet, mit seiner annähernden Gleichzeitigkeit von Raum, Zeit und Lokalität bis hin zu modernen Mobilitätsdevices, siehe etwa Hyperloop-Phantasien des Emobility-Entwicklers Elon Musk oder die Radikalität der Idee des »Autonomen Fahrens«, welche die Entfernungen zwischen Orten und Positionen auf ein zeit- und moralunkritisches Maß schrumpfen lassen, von dem frühere Generationen nicht einmal zu träumen gewagt hätten. Und doch scheinen die Anforderungen an die Menschen über das technologische Kommitment in Bezug auf Zeit- und Komfortgewinn zu wachsen, mit der gegenteiligen Folge, dass sich bei vielen Menschen ein permanentes Gefühl der Überforderung und Unwohlseins einstellt. Die künstlerische Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist nun jene nach den Folgen, was passiert, wenn sich die Gesellschaft oder einzelne Teile aus ihr, einfach aus dem Zeitfluss herausnehmen, bei Seite treten und sich selbst einem Reframing unterziehen, einem Freezing der emotionalen Befindlichkeit. Die unterschiedlichen Positionen der KünstlerInnen halten den Fluss der Zeit eine Weile lang an und ermöglichen einen verqueren, kontemplativen und teils verstörenden Blick auf das, was sonst in weniger wahrnehmbaren Tempo an der Gesellschaft vorbeirauscht, sie reduzieren die Komplexität der zeitlichen Interdependenz der Jetztzeit auf ein fassbares Maß einer Slowmotion-Applikation aktueller Handyvideos. Das schafft neue Zugangspunkte, neue Erklärungsmuster und neue Ansätze in dem Bestreben, sich selbst, seine Umgebung und übergeordnete Zusammenhänge zu verstehen. Der Zugang ist politisch relevant in dem Sinn, als gerade die rasenden  Umgestaltungen zwischen Terrorgefahr, Wertediskussionen und Flüchtlingsströmen als ein zeitkritisches Phänomen die Gesellschaft zu überfordern scheint. Das Anhalten einer scheinbar nicht zu stoppenden Entwicklung ist, wie das Anhalten der Zeit, ein schier aussichtsloses Unterfangen, in einem quälenden Widerspruch wie auch Entsprechung zu dem Empfinden jener Flüchtlinge, die aus ihrer Zeit herausgerissen in der Warteschleife zwischen den Welten gefangen sind, und sich in Zeit und Raum neu verorten müssen. Aber es ist ein Unterfangen, das genau durch diese künstlerische Zugänge stellvertretend geleistet werden kann und muss.© pfeifer
 

Disparat International
ein Performanceabend + Workshop
 

Performanceabend: Fr. 29.09.2017, 19h

Imme Bode (D)_Alice de Visscher (BE)_KONGRETA (A)_Monica Klingler (CH)_Andrea Saemann (CH)_Johanna Tatzgern (A)_Betty Wimmer (A)_Sula Zimmerberger (A)

„Es geht um Austausch und Zusammenarbeit.
Die Arbeitsweisen und Hintergründe sind disparat

- sie liegen im Theater, Tanz und in der Bildenden Kunst.
Die Arbeit ein Experiment? - Die Arbeit als Experiment.
Grenzen der eigenen Arbeit erweitern sich durch die Konfrontation mit anderen.
Austausch dient als Anregung und Neues entsteht, manchmal auch Schwierigkeiten. Wir probieren Unbekanntes. Wir wissen nicht, wo es hinführt. Wir lernen uns und einander kennen. Wir schauen einander an und zu.“

Workshop: 28.09. – 5.10.2017

© flat1, performance betty wimmer
flat1
@PARALLEL VIENNA 2017

Eröffnung: 18.09.2017

Dauer der Messe: 19. - 24.09.2017


Parallel Vienna 2017 is a hybrid between art fair, exhibition, gallery and studio. As a meta-organisation whose do-it-yourself (DIY) principle translates into the infrastructure of the artistic institution, the exhibition platform manages itself: a trading centre for new ideas and a dedicated testing ground for self-professionalisation. The Parallel Vienna is a curated art fair and the curatorial team invites every year selected galleries, artists, curators and project spaces.

www.parallelvienna.com

sw parallel2017.jpg
bottom of page